Was sind Rechtfertigungsgründe im Strafrecht? - Nachhilfe Video
Kennst Du schon die Rechtfertigungsgründe im deutschen Strafrecht? Nein?, dann tauche in die Welt des Strafrechts mit unserem informativen Lernvideo ein!
In diesem Lernvideo lernst du, was man unter dem Begriff der Rechtfertigungsgründe im deutschen Strafrecht versteht.
Dabei werden wichtige Rechtfertigungsgründe näher beleuchtet und mit ihrer gesetzlichen Grundlage dargestellt. Erfahre, was es mit dem Notstand oder der Nothilfe auf sich hat.
Transkription zum Video: Was sind Rechtfertigungsgründe im Strafrecht?
Was genau sind Rechtfertigungsgründe im Strafrecht? Welche Rechtfertigungsgründe gibt es überhaupt und wo sind sie gesetzlich geregelt?
Die Rechtfertigungsgründe im Strafgesetzbuch sind gesetzlich normierte Tatbestände, die eine an sich rechtswidrige Handlung unter bestimmten Voraussetzungen als rechtmäßig erscheinen lassen.
Sie entkräften somit den Unrechtsgehalt einer Tat und führen dazu, dass eine Handlung, die ohne diese Rechtfertigungsgründe eine Straftat darstellen würde, nicht strafbar ist.
Zu den wichtigsten Rechtfertigungsgründen im deutschen Strafrecht gehören Notwehr, Notstand, das Festnahmerecht und die Einwilligung des Verletzten.
Die Notwehr nach § 32 Strafgesetzbuch. Notwehr ist das Recht zur Verteidigung, das jedem zusteht, wenn er oder eine andere Person, dann Nothilfe, angegriffen wird.
Der Angriff muss gegenwärtig, rechtswidrig und nicht anders abwendbar sein. Die Verteidigungshandlung muss erforderlich und angemessen sein, um den Angriff abzuwehren.
Ist dies der Fall, ist die Handlung gerechtfertigt, und der Handelnde trägt keine strafrechtliche Verantwortung.
Nothilfe ist eine spezielle Form der Notwehr und erlaubt es, einem anderen Menschen bei einem gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff zu helfen.
Die Prinzipien der Erforderlichkeit und Angemessenheit gelten auch hier.
Der Notstand nach § 34 Strafgesetzbuch. Der Notstand erlaubt eine Handlung, die ansonsten rechtswidrig wäre, wenn sie notwendig ist, um eine gegenwärtige, nicht anders abwendbare Gefahr von sich selbst, einem anderen oder einem bedeutsamen Rechtsgut abzuwenden.
Die Handlung ist nur gerechtfertigt, wenn das geschützte Interesse das beeinträchtigte wesentlich überwiegt.
Die zivilrechtlichen Rechtfertigungsgründe des defensiven Notstands nach § 228 BGB und des aggressiven Notstand gemäß § 904 BGB sind spezieller als der § 34 StGB.
Das Festnahmerecht nach § 127 Absatz 1 Satz 1 der Strafprozessordnung. Das Festnahmerecht steht jedem zu. Der Festnehmende muss nicht personenidentisch mit der angegriffenen Person sein. Die festgenommene Person muss auf frischer Tat betroffen oder verfolgt worden sein.
Die Bedeutung der Rechtfertigungsgründe. Rechtfertigungsgründe spielen eine zentrale Rolle im Strafrecht, da sie es ermöglichen, Handlungen, die ansonsten als Straftaten gelten würden, in einem anderen Licht zu betrachten.
Sie tragen zur Differenzierung bei und helfen, die Grenzen zwischen erlaubtem und unerlaubtem Handeln zu ziehen.
Dabei ist stets eine sorgfältige Prüfung der Umstände des Einzelfalls erforderlich, um festzustellen, ob ein Rechtfertigungsgrund vorliegt.
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